Wagendorf
Gemeinschaft/Leben
Die Lohmühlengemeinschaft bedeutet:
… morgens auf dem langen Weg zum Plumpsklo viel zu vielen Menschen zu begegnen.
… jederzeit zum Nachbarn rüberwackeln zu können, um sich Tee zu schnorren.
… immer Menschen zu haben, mit denen man einen Kaffee trinken kann.
… die Stammkneipe direkt vor der Haustür.
… spielende Hunde, schlafende Katzen, hüpfende Karnickel, grabende Würmer, …
… sich nicht zu wundern, wenn Du Deine Lieblingstasse nach Ewigkeiten des Entbehrens plötzlich in der Hand Deines Nachbarn wiederentdeckst und der sich schon immer wunderte woher die eigentlich kommt.
… einige Ideen wegen Mehrheitsbeschluss wieder fallen zu lassen.
… ein Paradies für Kinder.
… alle Gerüchte auch zum Mitnehmen.
… zusammen den Kiez in Schwung zu bringen.
… die Umsetzung der aristotelischen Idee, dass der Mensch nur in der Gemeinschaft existieren kann.
… sich auf dem wöchentlichen Plenum zu streiten.
…auf Demos zu frieren.
… Staubwolken am Mittwoch, wenn jaulende Hunde zum Hundefuttermann rennen.
… die Launen der anderen zu genießen oder zu ertragen.
… zusammen auf Festivals zu rocken.
… immer jemanden zum Zutexten zu haben.
… über den Nachbarn zu lästern.
… dass Du das Recht hast Dich aus Verpflichtungen zurückzuziehen, wenn Du Zeit für ´s Alleinsein brauchst.
… Anetta mit Pipi Langstrumpf zu verwechseln.
… dass Deine Mitbewohner mehr von Dir mitbekommen, als Dir manchmal lieb ist.
… dass Du Rückhalt hast.
… das Fahrrad vom Nachbarn ungefragt zu borgen.
… vom Nachbarn angeschnauzt zu werden, dass man sich sein Fahrrad ungefragt geborgt hat.
… sein Fahrrad zu vermissen.
… dass Du lernen musst zu verzeihen.
… dass Du Dir vom Verein was pumpen kannst.
… dass Menschen kommen und gehen.
… auch mit Mitbewohner*innen klarkommen zu müssen, mit denen Du niemals eine Wohnung teilen würdest.
… immer wieder die gleichen Diskussionen, aber doch immer wieder anders.
… Geheimniskrämerei.
… viele Dauergäste zu haben, die mit zum Platz gehören, die aufzuzählen einfach zu viel wäre.
… die Umsetzung des “Kommunitarismus – Gedanken”, wie er Amitai Etzioni vorschwebt.
… zu lieben, zu hassen, zu lachen, zu weinen.
… diese Zeilen schreiben zu können.