Film und Gespräch: „Amaro Filmos – Wir sind hier!“ – Mi 06.09. – 19 Uhr
19:00 Uhr Bar, 20:00 Uhr Film
„Natürlich können Frauen auch Gangster sein!“
In „Amaro Filmos“ (auf Romanes „Unser Film“) geben junge Roma* aus Berlin einen Einblick
in ihr Leben und in ihre Gedankenwelt. Mit Humor und Selbstbewusstsein beantworten die
Protagonistinnen die Fragen: Wie sehen wir uns? Wie werden wir von anderen gesehen? Und was bewegt uns? Der partizipativ entwickelte Dokumentarfilm beleuchtet nicht nur die Träume, Zukunftswünsche und Rollenbilder einer Generation, sondern auch brennende gesellschaftliche Probleme: Rassismus, Gentrifizierung und die damit einhergehende räumliche Verdrängung einer ganzen Community.
Etwa zehn Jahre lang lebten viele Familien aus einer rumänischen Roma-Gemeinschaft in
einem Wohnblock in Berlin-Friedrichshain. Die Filmprotagonistinnen erlebten ihr Haus als einen Ort des Zusammenhalts und der ersten Freundschaften, aber auch als einen Schauplatz von Diskriminierung bis hin zu lebensbedrohlicher Gewalt. Ab Anfang 2022 standen viele der Mieterinnen aufgrund von Immobilienspekulation vor der drohenden
Wohnungslosigkeit. Im November des Jahres zog die letzte Familie aus.
In „Amaro Filmos“ zeigen vor allem junge Menschen zwischen 14 und 23 Jahren, dass sie sich
nicht unterkriegen lassen und lautstark ihren Platz in der Gesellschaft einfordern – ganz nach
dem Motto: Wir sind hier! Durch Redebeiträge auf Demos, durch Forumtheater, Workshops
gegen Antiziganismus und Empowermentarbeit verschaffen sie sich Gehör und gestalten
aktiv die Gesellschaft mit.
Der Film feiert am 20. Januar 2023 in Anwesenheit des Filmteams und der Protagonistinnen seine Uraufführung im Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Vorstellungen in Brandenburg und Sachsen werden folgen. Als Begleitprogramm werden Podiumsdiskussionen und Antiziganismus-Workshops angeboten. Der Film entstand in Kooperation mit dem Filmemacher, Fotografen und Sozialarbeiter Olad Aden, dem Friedrichshainer Streetwork-Team von Gangway Straßensozialarbeit in Berlin e.V. und der Berliner Roma-Selbstorganisation RomaTrial e.V. Er ist Teil des Bildungsprogramms gegen
Antiziganismus „WIR SIND HIER!“ und wurde gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie
leben!“ und aus den Mitteln des Berliner Partizipations- und Integrationsprogramms.